Wiederaufbau einer römischen Tempelanlage

Rekonstruktion der Tempelanlage auf dem Martberg

Im Winter 2003 begannen die Bauarbeiten am Wiederaufbau der Tempelanlage auf dem Martberg. Vorausgegangen war eine lange Phase der Planung und Überzeugungsarbeit, bis sich die Ortsgemeinde Pommern entschloss das Projekt zu schultern. Trotz der erheblichen Zuschüsse durch das Land Rheinland-Pfalz, den Kreis Cochem-Zell, der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz und durch den Förderverein Martberg e.V. war für die Gemeinde Pommern eine beträchtliche finanzielle Eigenleistung zu erbringen.

Die römischen Nachbauten stehen an ihren Originalplätzen, direkt über den alten Fundamenten. Ihre Grundrisse entsprechen exakt den während der archäologischen Ausgrabungen dokumentierten Ausmaßen. Die Nachbauten erheben nicht den Anspruch einer möglichst detailgenauen Rekonstruktion, dies war schon aus Kostengründen nicht zu bewerkstelligen. Vielmehr soll ein Gesamteindruck von der Größe und Lage eines für die damalige Zeit und Region überaus bedeutenden Heiligtums gewonnen werden. Auf der höchsten Stelle des Bergplateaus gelegen ist die Tempelanlage weit bis in die Eifel und den Hunsrück sichtbar und dient dem das Heiligtum aufsuchenden Wanderer, der Wanderin zur Orientierung, wie den vor beinahe 2000 Jahre das Heiligtum aufsuchten Pilgern.

Luftbild des Tempelbezirkes mit Haupttempel und Umgang ein Nebengebäude, Umgangstempel im Mauerverlauf und die Wandelhalle

Auf dem Luftbild ist der Tempelbezirk mit Haupttempel und Umgang ein Nebengebäude, Umgangstempel im Mauerverlauf und die Wandelhalle zu erkennen. Am Wegrand steht der Nachbau eines keltischen Wohnhauses. Unter den weißen Zelten werden die archäologischen Ausgrabungen fortgesetzt.

Vollständig aufgebaut sind mittlerweile zwei Tempelbauten, der zentrale Haupttempel und eines der zahlreichen kleineren Nebengebäude. Zwei weitere Tempel sind nur in ihren Grundrissen mit Mauerwerk dargestellt, andere Gebäude werden durch eine Bepflanzung angedeutet. Die weitläufige, den gesamten Tempelbezirk umgebene Umgangshalle ist nur teilweise wiederaufgebaut, ihr gesamter Verlauf wird durch Wege und Pflanzenbewuchs visualisiert. So können die Besucher der Tempelanlage einen Eindruck von der Größe und Form der Gebäude, der Anlage und der exponierten Lage gewinnen. Auf Tafeln und in regelmäßigen Führungen wird die Geschichte und Funktion des Heiligtums und der Gebäude erklärt und auch auf die Kompromisse gegenüber der römischen Bauweise hingewiesen.